Montag, 25. Februar 2019

Zweite Musikstunde für alle Zweitklässler - NGZ 21.02.2019

 Schule Hochneukirch/Otzenrath macht bei Musik-Förderprogramm mit. Zusatzangebote gibt’s in allen Grundschulen.
An der Grundschule Hochneukirch/Otzenrath steht in den zweiten Klassen Musik hoch im Kurs. Erstmals nimmt die Schule am Landesförderprogramm „JeKits – jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“ teil. Die Stadt Jüchen arbeitet dabei mit der Musikschule des Rhein-Kreises Neuss zusammen. Einmal in der Woche singen und musizieren Musikschullehrerin Stephanie Borkenfeld-Müllers und der jeweilige Klassenlehrer mit den Sieben- bis Achtjährigen. „Jüchen ist im Einzugsgebiet der Musikschule des Rhein-Kreises Neuss die erste Kommune, in der alle Kinder im zweiten Schuljahr eine zusätzlich zum Lehrplan erteilte Musikstunde durch eine Fachkraft der Musikschule erhalten“, betont Stadtsprecher Norbert Wolf. In der Grundschulen In den Weiden in Jüchen und in der Lindenschule in Gierath und Stessen steht für Zweitklässler seit einigen Jahren im Rahmen des Programms „SingPause“ eine zusätzliche Stunde Musik auf dem Programm.
Überredungskunst benötigt Stephanie Borkenfeld-Müllers nicht: Als sie das Tierlied „Trat ich heute vor die Türe, Sapperlot, was sah ich da“ anstimmt, singen die Jungen und Mädchen aus der 2c am Otzenrather Schulstandort sofort mit. Dabei war das Lied zuvor noch nicht einstudiert worden. Und wie die Musikschullehrerin vorn bewegen sich die Kinder dazu mit Füßen und Händen, als wenn sie vor die Tür treten würden. Für die zweite Runde des Liedes werden Klanghölzer ausgeteilt. Wie den Kindern der Musikunterricht gefällt? „Gut!“ ertönt es vielstimmig im Klassenraum. Das Landesprogramm „JeKits“ gibt drei alternative Schwerpunkte vor: Instrumente, Tanzen oder Singen. „Wir haben uns für Instrumente entschieden“, erzählt Kerstin Nellen, die kommissarische Leiterin der Grundschule Hochneukirch/Otzenrath.
Den Kindern werden im zweiten Schuljahr mehrere Musikinstrumente vorgestellt, „die wir in diesem Umfang sonst nicht anbieten könnten“, wie Kerstin Nellen erklärt. „Gemeinsam im Klassenverband zu singen und zu musizieren ist ein tolles Erlebnis und eine wertvolle Erfahrung für das Leben“, erläutert Klaus Mader, Fachbereichsleiter für Kooperation bei der Musikschule. „Das stärkt die soziale Kompetenz und ist auch gelebte Integration.“
Finanziert wird die „JeKits“-Musikstunde im zweiten Schuljahr vom Land. Bürgermeister Harald Zillikens betont, dass dies Angebot keine einmalige Aktion, sondern langfristig angelegt sein soll. „JeKits“ ist nicht aufs zweite Schuljahr beschränkt, sondern wird in veränderter Form den Kindern auch im dritten Schuljahr angeboten. Ein Unterschied: Der Unterricht mit wöchentlich zwei Unterrichtsstunden ist dann freiwillig und kostenpflichtig. Monatlich müssen die Eltern 23 Euro bezahlen. Die Musikschule kooperiert bei „JeKits“ ebenfalls mit einigen Schulen anderer Kommunen. Sie erhofft sich aus dem Programm auch „Nachwuchs“ für ihre eigenen Reihen.
Die Kinder bauen dann auf den im Vorjahr erlangten musikalischen Fähigkeiten auf und wählen eines der vorgestellten Musikinstrumente aus. Zur Wahl stehen an der Grundschule Hochneukirch/Otzenrath Blockflöte, Querflöte, Violine, Gitarre, Cajon und Waldhorn. Die Instrumente werden von der Gemeinde beschafft und ausgeliehen.